Sieht man in den Medien die schrecklichen Bilder des Krieges in der Ukraine, fällt es schwer, sich Gedanken über Freizeitmöglichkeiten in unserer Region zumachen. Dennoch ist es wichtig, auch in solch schweren Zeiten nach vorne zu schauen und Perspektiven zu geben.
Da der Wanderer bekanntlich zu den friedliebenden Menschen zählt, sind wir zuversichtlich, dass der Kuckucksweg auch in diesem Jahr wieder für angenehme Abwechslung in unserem angespannten Lebensalltag sorgen wird. Im 13. Jahr, nachdem er aus der Taufe gehoben wurde, werden aus den Sprachboxen allerlei interessante Geschichten und Anekdoten und auch manche nicht ganz ernst zu nehmenden Weisheiten über das LandLeben zu hören sein.
Dorfidylle pur
Da das Titelthema dieser Zeitung sich mit der ländlichen Zukunft auseinandersetzt, haben wir unser Augenmerk zum diesjährigen Wegemotto bewusst in die Vergangenheit gerichtet. Obwohl die Idylle bröckelt, schwelgen wir in Bauernhof-Nostalgie mit traditionellen Fachwerkhäusern, glücklichen Hühnern, und einem beschaulichen Leben im Grünen.
Im feinsten „Mellnauer Platt“ werden Geschichten über Autofahrer erzählt, die nicht blinken, da ja sowieso jeder weiß, wo sie abbiegen. Über Schuster die auch mal für eine gute Zigarre ihr Handwerk erledigen. Vom Frühschoppen am Sonntagmorgen und von Begebenheiten an traditionellenDorffesten.
War früher alles besser?
Heute bedeutet Landleben vor allem, viel im Auto zu sitzen. Der schnelle Griff ins Supermarktregal–war noch vor wenigen Jahrzehnten alltäglich harte Arbeit. Der Arbeitstag war selten unter 12 Stunden zu Ende, das Schlachten gehörte zum Land-Alltag wie das Brotbacken und die Heuernte.
Was heute wieder als klimafreundlich beworben wird, die regionale und nachhaltige Versorgung , war damals auf dem Land überwiegend selbstverständlich.
Wir möchten an ein anderes „Miteinander“ als es heutzutage üblich ist erinnern, an Zeiten in den man sich zum Plauschauf der nachbarschaftlichen Bank traf, statt vorm heimischen FernseherundLaptopzu sitzen.
Auch auf die Gefahr hin, dass es Menschen gibt, die unser Tun als verklärte Dorfromantik bezeichnen, ist es uns eine Freude, unseren Dialekt auf diese Weise zu bewahren und vergangen Dorfgeschichte lebendig werden zu lassen. Wir hoffen sehr, dass der beliebte Wanderweg auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gäste nach Mellnau zieht, um sie mit unserer einzigartigen Landschaft zu bezaubern.