Nikolaus an ungewohntem Ort in Mellnau

Der Nikolaus und die Burg, diese zwei Institutionen werden in Mellnau traditionell zusammen gedacht. Doch nicht so in diesem Jahr.

Die Energieeinsparverordnung sieht vor, dass Denkmäler wie eben auch unsere Burg, in diesen Tagen nicht beleuchtet werden dürfen. Das Ergebnis davon ist, dass es auf dem Vorplatz der Kuckuckshütte ziemlich dunkel ist – jedenfalls viel zu dunkel für einen schwerbepackten Nikolaus samt Pferd und Kutsche. Also was tun?

Der Heimat- und Verkehrsverein zögerte nicht lange und bereitete die Schulscheune am 6. Dezember für die Ankunft vom Nikolaus vor. Bei Kinderpunsch, Glühwein und Brötchen mit Würstchen versammelten sich über 60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum gemütlichen Beisammensein. Und dank der offenen Schulscheune musste auch niemand frieren – wem es zu kalt wurde, der wärmte sich einfach drinnen auf.

Um Punkt 18 Uhr war es dann soweit: hübsch beleuchtet fuhr das Gespann des Nikolaus vor und drehte eine Runde auf dem Schulhof. Mit spürbarer Erregung verkündete der Star des Abends, der Nikolaus, dass er auch deutlich früher den Weg nach Mellnau gefunden hätte, wenn denn nur die Burg beleuchtet gewesen wäre. So aber musste er ein paar Extrarunden drehen, ehe er „zwischen Saturn und Jupiter“ die Abbiegung nach Mellnau gefunden habe. Keine Frage, der Mann kommt rum.

Bei der traditionellen Verteilung der Geschenke gab es dann noch einen kleinen Schmunzler. Wie üblich baten die Weihnachtswichtel auch dieses Mal darum, dass Geschenke „maximal in Schuhkartongröße“ zur Auslieferung kommen sollten. Neben diversen klassischen Schuhkartons fand allerdings auch eine Schuhschachtel vom Typ „Schneestiefel Antarktis XXL“ ihren Weg in die Auslieferung. Nun gut: der Schuhkarton ist eben kein DIN Maß.

Als alle Geschenke verteilt und die Kutsche mit Insassen den Hof verlassen hatte, hielten sich einige noch erstaunlich lange, um etwas Zeit miteinander zu verbringen. Großes Pech hatte an dem Abend einzig unser Alfred von der Heppenbergstraße. Der Nikolaus war keine zwei Minuten vom Hof, als er gerade auf den Schulhof kam. Da hatte er doch tatsächlich den Stargast ganz knapp verpasst.

Herzlichen Dank an den Heimat- und Verkehrsverein, den Nikolaus und die tierischen Unterstützer für diese unkomplizierte, schöne Beisammensein.

Text & Bild: Andreas W. Ditze

Der Nikolaus kam in diesem Jahr zur Schulscheune – auf der Burg war es zu dunkel

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