Das Wandern und Radfahren erfreut sich gerade nach den lang anhaltenden Corona-Beschränkungen der letzten Wochen einer immer größeren Beliebtheit.
Im gesamten Hessenland wird eine auffällige Steigerung von bewegten Naturliebhabern registriert. Teilweise wurde sogar eine Verdopplung der Zahlen festgestellt.
Der innerdeutsche Tourismus ist für Viele in dieser Zeit eine echte Alternative zu Fernreisen und Kurztrips ins europäische Ausland.
Auch in Mellnau kann man eine Zunahme der naturverbundenen Besucher feststellen. Nie zuvor war der Kuckucksweg so belebt, wie in diesem Jahr. Auf den Waldwegen rund um den Christenberg tummeln sich die Radfahrer. Der aktuelle Boom auf dem Fahrradmarkt wird auch hier allzu deutlich. Die Region bietet neben der tollen Natur eine hohe Erlebnisqualität.
Aus diesen Veränderungen ergeben sich neue Chancen und Herausforderungen für den heimischen Tourismus.
Die Krise birgt eine Chance, den Tourismus vor Ort neu zu denken und zu lenken – in Richtung eines nachhaltigen Tourismus, der die Umwelt schont und klimafreundlich ist.
Was können wir tun?
- Die Beschilderung vom Kuckucksweg wurde bereits verbessert. Durch den diesjährigen Corona bedingten Ausfall der Sprachboxen sind einige Lücken entstanden, die dem Wanderer die Wegfindung erschwerten. Es gibt noch weitere Ideen zum Wanderweg, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen.
- Es fehlt an Infotafeln: besonders am DGH und am Tretbecken sollten Tafeln wie bereits an der Burg stehen, an denen sich der Wanderer über die Region und die Anbindung an bestehende Rad- und Wanderwege informieren kann. Ein QR-Code Schild am DGH wäre ein guter Startpunkt zu einem innerörtlichen Spaziergang zu den bereits vorhanden QR-Code Standorten im Dorf.
- Ausbau des Radwegenetzes: Eine Anbindung an Lahnradweg über Unter- u. Oberrosphe würde den Radlern den Besuch erleichtern. Eine Fahrradservicestelle sollte für Notfälle erreichbar sein.
- Die Gastronomie vor Ort sollte gestärkt und ausgebaut werden. Eine Erweiterung des kulinarischen Angebots, zum Beispiel mit einer Wurst/Käseblatte wäre wünschenswert.
- Langfristiges Ziel: Aufbau eines zentralen Anlaufpunkts für den Tourismus. Idealer Standort wäre das Gelände am Mellnauer Forsthaus. Hier könnte das „Tor zum Burgwald“ entstehen um den Besuchern über die Besonderheiten vor Ort zu informieren. Ein Burg-Wald-Museum fände sicherlich viel Zuspruch. Ein kleines Cafe vor Ort würde das Angebot abrunden. Ein gutes Beispiel bieten die Eingangsportale zum Nationalpark Eifel. Hierbei handelt es sich um Informationshäuser, die eine Tourist-Info und unterschiedliche Ausstellungen zu Themen des Nationalparks Eifel beinhalten. Digitale Geländemodelle geben einen ersten Überblick über das Großschutzgebiet (www.nationalpark-eifel.de)
Ein solches Unterfangen ist sicherlich nicht mit den wenigen Händen aus Mellnau zu schultern. Doch im Verbund mit den Nachbardörfern, der Region Burgwald-Ederbergland und ansässigen Naturschutzorganisationen ist es zu realisieren.
Die Region muss sich auf die neuen Gegebenheiten neu aufstellen um als Tourismusstandort langfristig zu profitieren.
Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, dass wir uns mit der neuen Ideen für einen sanften regionalen Tourismus auf den Weg machen. Wir müssen bewährte Angebote stärken und ausbauen, wir müssen neue Angebote schaffen und mit engagierten Helfern die touristische Infrastruktur aufwerten. Sollten es die Corona-Beschränkungen zulassen, wäre es wünschenswert, wenn Verantwortliche aus Ortsbeirat, der Vereinsgemeinschaft oder auch weitere Interessierte noch in diesem Jahr in Klausur treten, um die eine oder andere Idee auf den Weg zu bringen.
Weitere Infos zum Thema findet man in der Landtourismusstrategie für Hessen, die Umweltministerin Hinz im Juni dieses Jahres vorgestellt hat. https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/wo-gehts-denn-hier-zum-wasser-0)