Urlaub auf Mellorca

Seit rund dreieinhalb Monaten leben wir nun mit Kontaktbeschränkungen, Alltagsmasken und Mindestabstand. Da wirkt es wie ein willkommenes Stück der „alten“ Normalität, wenn nun die Urlaubszeit endlich anfängt.

Doch es ist kompliziert: wer die letzten Monate mit einem Kurzarbeitsgehalt auskommen musste, hat sicherlich andere Sorgen als die Frage, wohin der Sommerurlaub reicht. Und selbst wenn es nicht am Geld liegt, so mag sich mancher die Frage stellen, ob es jetzt wirklich eine gute Idee ist, seine Zeit im Ferienflieger oder am Sandstrand mit vielen Menschen zu verbringen. Denn, auch wenn es weniger wahrscheinlich geworden ist, sich mit COVID-19 anzustecken, es geschieht immer noch. Ende Mai 2020 war es so, dass sich die zahlenmäßig meisten Infizierten bei sogenannten Superspreading Events angesteckt haben. Gemeint sind damit Orte bzw. Veranstaltungen, an denen ein Infizierter sehr viele andere ansteckt. Auch im Urlaub sind solche Situationen leicht denkbar. Dann bleibt man lieber doch zu Hause.

Den Burgwald erkunden

Zum Glück gibt’s rund um Mellnau genügend Möglichkeiten, sich den Tag über zu beschäftigen. Allein vom Wanderparkplatz am Kuckucksweg gibt es zahlreiche interessante Orte zu erwandern: Die Franzosenwiese, der Schwarzer See, der Wolfsturm, der Frazenbaum am Bannwaldrand, … – im Internet wird unsere Umgebung mit zahlreichen Fotos und Berichten geradezu gefeiert. Und wer statt zur Franzosenwiese am Rastplatz Lumpenbuche rechts abbiegt und Richtung Schönstadt und Oberrosphe läuft, erreicht Orte wie den Hexentanzplatz und gelangt auch zur Stirnhelle – einem wunderbaren Aussichtsplatz durchs Rosphetal bis hin zur Burg. Und wer Richtung Oberrosphe schon alles gesehen hat, der erfreut sich daran, dass es mit dem Kuckucksweg, der Tour zum Christenberg und dem Burgwaldpfad noch jede Menge Alternativen gibt.

Zu Fuß, zu Pferd, zu E-Bike

Zugegebenermaßen kommen im Burgwald schon einige Kilometer zusammen. Da wundert es kaum, dass immer mehr Leute zum Fahrrad greifen – vor allem zum E-Bike. Obwohl der diesjährige Burgwaldtag ja ausgefallen ist, war der Wanderparkplatz tagsüber randvoll – und die Fahrradkolonnen unübersehbar. Und ja, sogar ein paar mutige Reiter wagten sich trotz des Trubels während der Maifeiertage in den Wald.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, findet auf unserer Homepage mellnau.de im Bereich Tourismus/Burgwald Karten und Empfehlungen zu den offiziellen Wanderrouten.

Spielen im Wattenscheider Lager

Auch für Kinder gibt es vieles zu entdecken.. Dass der Spielplatz wieder geöffnet ist, ist zwar hilfreich, aber keine Neuigkeit. Interessanter ist da vielleicht, dass auch die Spielgeräte im Wattenscheider Lager grundsätzlich zugänglich sind – und wenn man mal von der gesperrten Wippe absieht ist der Rest auch voll funktionsfähig. Das Ganze ist auch nicht nur für Kinder interessant – wer mal in Ruhe ein paar Klimmzüge üben will, dürfte hier ebenfalls fündig werden.

Es gibt immer was zu tun

Beim Rundgang durch den Ort bemerkt man schnell, dass trotz der arbeitsfreien Zeit nicht jedem der Sinn nach Freizeit steht. Beim einen wird der Hof gepflastert, der nächste verbaut Garbionen, da wird der Carport gestrichen oder die Grillecke schön gemacht – kurzum: die viele freie Zeit inklusive Kontaktbeschränkung führt auch dazu, dass man eindlich einmal die Dinge erledigt bekommt, die man schon immer mal machen wollte, „wenn man Zeit hat.“

Die Zeit hat in der Corona Krise eine andere Bedeutung bekommen.

Seit Jahren ist unsere Gesellschaft in einem Vorwärts- und Beschleunigungsmodus. Unser Alltag ist streng durchgetaktet. Die Urlaubsplanung für das gesamte Jahr steht, die Feier zum runden Geburtstag mindestens acht Monate im Voraus geplant, Verabredungen an Wochenenden sind, günstigstenfalls, vier Wochen vorher anzumelden.

Die Entschleunigung des bisherigen Lebens birgt die Möglichkeit, noch einmal anders mit sich, anderen und der Welt in Kontakt zu treten. Es ist eine Zeit des Innehaltens, der Einkehr und vielleicht auch der Besinnung. Ein guter Zeitpunkt, das zu erledigen, was man schon lange vor sich hergeschoben hat. Viele haben dies auch getan, die Baumärkte boomen, viele Schränke sind aufgeräumt und auch die sportlichen Aktivitäten erfreuen sich großer Beliebtheit, unserer Umgebung und dem fast durchgehend guten Wetter sei Dank ☺.

Die einen haben zu viel davon, die anderen zu wenig: Die Zeit ist aus den Fugen.

Allerdings hatte nicht jeder in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, sich so frei zu bewegen und diversen Aktivitäten nachzugehen. Viele arbeiten im Homeoffice, zusätzlich dazu die Betreuung der Kindergartenkinder, bzw. der Schüler im Home-Schooling, eine echte Herausforderung für viele Familien.

Der Alltag in Zeiten der Corona-Pandemie ist auch in Mellnau allgegenwärtig und ideenreich. Sei es durch einen Abstands-Smalltalk mit dem Nachbarn, ein Treffen zum Cappuccino mit Sicherheitsabstand, ein schöner Moment beim Abendspaziergang, bunte Bilder in den Fenstern der Kindergartenkinder, eine tolle Überraschung zu einem besonderen Anlass und einiges mehr.

Wer hat einen solchen Moment mit seiner Kamera oder dem Handy eingefangen?

Diese besondere Zeit wird uns Allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Eine wesentliche Aufgabe des Mellnauer Gemeinde Archiv ist die Dokumentation der aktuellen Zeitgeschichte. Zahlreiche Berichte vergangener Feste und Aktivitäten im Ort, werden auch in ferner Zukunft über das Wirken der Mellnauer aus dieser Zeit berichten. So ist es uns wichtig auch die Eindrücke aus der Corona Krise in Wort und Bild festzuhalten. Letzteres möchten wir gerne mit deinem persönlichen Corona-Foto zu einem Video zusammen stellen

Schick uns dein persönliches Corona-Foto mit einem direkten Bezug auf Mellnau oder Umgebung

Wir packen deine Bild in ein Video und halten seine Geschichte auf diese Weise für die Nachwelt fest. Wir freuen uns auf deine Fotos auf info@mellnauerkuckuck.de

In diesem Sinne: Carpe Diem – nutze den Tag.

Foto: A. Völk

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