Beim Sichten einiger alter Dias von Manfred Isenberg sind interessante Bilder der Burgrenovierung 1961 aufgetaucht. Das erste Bild zeigt ein Loch, umfasst mit rundbehauenen Sandsteinen. Unser erster Gedanke war, es muss sich hierbei um einen früheren Zugang zur Zisterne in der Mitte des Turmbodens handeln. Doch eine Nachfrage bei Hermann Hahn sollte uns eines Besseren belehren.
Dieser Boden mit dem zentrischen Loch, aus dem zwei Stangen herausragen war ein Boden etwas unterhalb des heutigen Fensters. Damals hies es, so Hermann, sei das der Zugang zum Verlies gewesen, an denen die Gefangenen herabgelassen oder geworfen wurden. Ähnliche „ Zugänge“ zu Verliesen kann man in anderen Burganlagen noch besichtigen. Der Boden musste beim Ausbau zum Aussichtsturm der Wendeltreppe weichen.
Das zweite Bild zeigt auf den ersten Blick das gleiche Motiv. Doch bei näherem Hinsehen unterscheiden sich die Umrandungen und das Umfeld. Nach kurzem Überlegen wusste Hermann Hahn wieder die Antwort. Es ist ein alter Brunnen, der neben dem neuen Aufgang am Hang der zusammengefallenen Mauer aufgefunden wurde. Entdeckt wurde der Brunnen bei den Grabungsarbeiten der Wasserleitung und des neuen Hochbehälters. Man hat den Fund wieder abgedeckt und gesichert, um mit den Grabungsarbeiten weiter zu machen. Ein vergessenes Detail der Burg ist wieder aufgetaucht. Matthias Böttner